Mit Fotos möchte ich verstehen, welche Chancen und Perspektiven Europa hat und was uns verbindet. Dafür bereise ich gezielt Länder in Europa, die nicht zur EU gehören. Wie geht es den Menschen dort? Welche Ziele und Möglichkeiten haben sie?
Durch diesen Perspektivwechsel hoffe ich, mehr über das Wesen Europas zu erfahren.
Hier sind nun Fotos aus Kiew und Sarajevo ausgewählt.
Wie sind die Fotos entstanden?
Fotos sind nie objektiv – jede Aufnahme, jede Dokumentation setzt einen bestimmten Fokus. Die Subjektivität meiner Fotos wird durch ungewöhnliche Perspektiven, Lichtreflexionen, die Vignetten meiner alten Objektive und manchmal auch durch die Körnigkeit und Farbigkeit der Filme zusätzlich betont. Ich mag die Materialität des Fotos an sich und suche gezielt Aufnahmen, die durch ihre eigentümlichen Spuren zeigen, dass sie ein Foto sind.
Im Vorübergehen, bei vielen oft sehr langen Wanderungen in den Städten, fotografiere ich alles, was meinen Blick festhält. Hinterher, zu Hause und mit zeitlichem Abstand entwickele ich die Filme, schaue mir die Bilder an und sortiere die Serien aus dem, was vorliegt.
Vielleicht haben meine Fotos gerade durch diese Unintentionalität beim Fotografieren und das sich spielerische Einlassen auf die unkontrollierbaren Aspekte des Fotos die Möglichkeit, etwas freier und unabhängiger von mir ihre eigene Gestalt zu finden und ein Stück vom Wesen der abgelichteten Motive wiederzugeben.
Ich hoffe, dass durch die Fotoserien über die Zeit ein Klang und eine Ahnung wächst, wie es um die Wünsche, Träume und die Zukunft der Menschen in Europa bestellt sein könnte.
Wie ist der Text entstanden?
Es gibt viele gute Gedanken zu Europa. Doch kann man wirklich von einer gemeinsamen europäischen Identität sprechen? Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit sind keine ausschließlich europäischen Werte. Auch das Christentum hat seine Wurzeln nicht in Europa. In der Kunst und Architektur gibt es keinen einheitlichen Stil: Byzantinische Bauwerke in Venedig, maurische Kunst in Spanien, Stabkirchen in Skandinavien …
Statt Staaten sind es vielmehr regionale Entwicklungen, einzelne Persönlichkeiten und Stilepochen, die Europa geprägt haben. Eine klar abgegrenzte „abendländische Kultur“ hat es in dieser Form eigentlich nie gegeben. Früher haben sich die Menschen auch nicht als „europäisch“ wahrgenommen.
Trotzdem erlebe ich heute, dass mir die Idee eines gemeinsamen Europas ein Gefühl von Sicherheit gibt. Die Wirtschaft ist vernetzt, es gibt globale Probleme und alleine fühlt man sich oft verloren. Dann ist es tröstlich, sagen zu können: „Wir“. Europa als Hort des guten Lebens. Ein Bollwerk gegen die Imperialisten, Tyrannen und Freaks da draußen…
Es hat für mich etwas Schönes zu wissen, dass wir mit unseren Nachbarn verbunden sind – dass man einfach reisen kann und dass wichtige politische Entscheidungen nicht von einzelnen Führern allein getroffen werden, sondern im Austausch miteinander entstehen.
„Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“ – Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg
Dieses Gemeinsame – der Wille zur Zusammenarbeit – ist für mich tröstlich und ein Schutz vor Fehlern. Dadurch ist Europa etwas sehr Reales und kein bloßes ideologisches Konstrukt. Als Gemeinschaft bietet es mehr Sicherheit und ist ein lebenswerterer Ort, als es einzelne Nationalstaaten wären, die sich gleichgültig oder sogar feindselig gegenüberstehen.
Um ein Gespür für die Zukunft und die Chancen Europas zu entwickeln, muss man es auch von außen betrachten. Europa ist weit mehr als nur die EU. Um die großartigen Möglichkeiten und das Glück, vereint zu sein, wirklich zu begreifen, sollten wir verschiedene Perspektiven einnehmen. Besonders wertvoll sind dabei die Sichtweisen der Menschen, Städte und Länder an den Rändern Europas. Das waren ungefähr meine Gedanken beim Start dieses Projektes.
Alle Menschen in Europa teilen eine gemeinsame Zukunft
Europa ist klein. Auf etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern tummeln sich historisch schon immer viele verschiedene Menschen. Von Åland bis Andalusien, ob Basken, Bretonen oder Bayern… Jedes Volk hat seine eigene Geschichte, traditionelle Trachten, Brauchtum, kulinarische Spezialitäten und Musik.
Eine Sache teilen jedoch alle Menschen in Europa, und das ist die gemeinsame Zukunft auf engem Raum. Was die Menschen in Europa verbindet, ist der Wunsch, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und die Hoffnung, dass es vorangeht.
Streetfotografie in Kiew: Menschen in der U-Bahn, auf dem Chreschtschatyk, im Park, am Fluss Dnepr, zwischen Denkmälern…

Schaut man sich um, sind überall Menschen, ist Geschichte, Wettbewerb… Überall sind Antworten, Meinungen, Befindlichkeiten… Wer hier etwas Neues will, stößt zwangsläufig auf das Bestehende, das Platz machen muss. Und hier entstehen oft Konflikte. Bewahren oder voranschreiten – Freiheit oder Regulierung? Jeder Wandel muss immer wieder einzeln ausgehandelt werden.
Ein Dialog verschiedener Perspektiven auf Europa.
Jeder Gedanke hat auch eine Kehrseite. Europa ist nicht schwarz-weiß und manche Dinge sind einfach kompliziert. Die Idee der Komplexität Europas versuche ich hier in einem Dialog mit verschiedenen Perspektiven zwischen fiktiven Personen auszuführen.
„Solange es Kaffeehäuser gibt, solange hat die europäische Idee einen Inhalt“ – George Steiner
Vier Positionen, ein Thema. Der Versuch eines Dialogs: Wir sprechen über Europa!
EU-Bürger:in: Europa ist viel mehr als ein Mosaik. Ich stelle mir vor, tatsächlich ist Europa eher wie eine künstlerische Plastik. Europa als lebendige Form, die sich aus dem gemeinsamen Willen der Völker quasi organisch zu einem Ganzen fügt.
Staatsangehörige(r): Mumpitz. Die Metapher eines Mosaiks trifft es doch ganz gut. Man kann ein Gesamtbild sehen, aber die einzelnen Kulturen bleiben eigenständig nebeneinander.
Mister X: Glaubt Ihr beiden Schlafschafe wirklich noch an das „Europa“-Märchen? Das ist doch alles nur Inszenierung. Alles Ablenkungsmanöver! In Wahrheit geht es nur darum, die Völker gleichzuschalten. Zu einer hirnlosen Masse blinder Konsumenten. Bald sprechen wir alle nur noch Einheitssprache „EU-Englisch“ und essen Insekten-Burger.
Staatsangehörige(r): Ich sage: Es gibt keine einheitliche abendländische Kultur oder europäische Identität.
EU-Bürger:in: Und ich sage: Es gibt neben allen regionalen Eigenarten sehr wohl eine gemeinsame europäische Kultur, die sich aus der Geschichte, den geteilten Werten und Traditionen speist. Um das zu verstehen, sind auch der Zukunftsgedanke, die Hoffnung auf Frieden wichtig…
Rosalind: Namasté, ihr wundervollen Sternenwesen! 💫✨💗
EU-Bürger:in: Der Zusammenhalt Europas gibt Sicherheit in einer globalisierten Welt.
Staatsangehörige(r): Der Zusammenhalt Europas ist nicht wirklich da, weil meistens doch nationale und wirtschaftliche Interessen Vorrang haben.
Rosalind: 🌸✨ Liebste wundervolle Seelen, atmet tief ein… und spürt, wie sich die Essenz Europas in eurem Herzen entfaltet. ✨🌸
EU-Bürger:in: Der Zusammenhalt in Europa ist auch ein Schutz vor autokratischen Regimen und Imperialismus.
Staatsangehörige(r): Nach all den Kreuzzügen, der Kolonialzeit und dem Dritten Reich ist diese Behauptung ziemlich gewagt. Aber hoffen kann man ja mal…
Mister X: Ihr unschuldigen Bürgerlein, die ihr immer noch glaubt, dass Geschichte eine gerade Linie ist und nicht ein prächtig inszeniertes Schattentheater! Träumt schön weiter vom Schutzschild Europas. Die Eliten tun es auch – und lachen dabei. Das Spiel ist längst entschieden. Was ist schon Imperialismus gegen das, was heute geschieht? Die wahren Eroberungen finden nicht mit Kanonen statt, sondern mit Hedgefonds und digitalen Zentralbankwährungen.

EU-Bürger:in: Europa braucht Freiräume. Nur wenn auch Platz für Experimente und neue Ideen ist, kann Europa wachsen. Vielleicht analog zu einer Jamsession in einer Jazz-Bar – träum…
Staatsangehörige(r): Zu viel Freiheit führt zu Chaos und verhindert effektive politische Entscheidungsfindung. Die Wirtschaft Europas braucht kein Halligalli, sondern Verträge und klare Richtlinien, auf die man sich verlassen kann.
Rosalind: Auf einer ganz anderen Ebene sind wir alle verbunden. Europa ist eine Melodie und wir alle tragen die Schwingungen dieser Klänge in uns. 🔥💃🎶
Gleitet, fliegt, surft dahin auf dieser Klangwelle! 🏄♀️💫
Fühlt, wie unsere Herzen sich verflechten, unsere Geschichten ineinanderfließen. Wir sind wie ein Orchester und geben uns ganz hin im Strom des Miteinanders. 🌊💜
Staatsangehörige(r): Die EU ist in vielen Bereichen überreguliert und entfremdet sich von den Bürgern. Der Amtsschimmel in Brüssel wiehert wichtig. Aber was interessiert mich die Gurkenverordnung EWG Nr. 1677/88?
EU-Bürger:in: Die EU ist kein bürokratisches Monstrum, sondern eine neue Form der Gemeinschaft. Die Regulierung dient vor allem der Qualitätssicherung und ist zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger.
Rosalind: Europa, diese Göttin aus Licht und Zuversicht ist nicht gefangen in Paragraphen. Wozu sich an einer Gurkenverordnung festhalten, wenn wir doch in Wahrheit längst über die dualistische Trennung von krumm und gerade hinausgewachsen sind? 🍃🥒
EU-Bürger:in: Kunst und Kultur sind wesentliche Elemente eines lebendigen Europas.
Staatsangehörige(r): Die Kunst, wie im übrigen auch die Wissenschaft, muss frei von politischer Einmischung bleiben und darf nicht, egal zu welchen Zwecken, instrumentalisiert werden.
Mister X: Kommt schon, Leute, lasst uns ehrlich sein: Kunst? Kultur? Das sind doch nur Spielereien für gelangweilte Akademiker und Besserverdiener, die nicht wissen, wohin mit ihrer Zeit. Während echte Männer arbeiten, sitzen Künstler in Ateliers und schmieren Farbe auf Leinwände. Soll das etwa Europa retten?
Staatsangehörige(r): EU-Vorschriften und immer mehr Richtlinien schränken zunehmend persönliche Freiheiten ein und machen es fast unmöglich, heute noch etwas Neues in Europa zu unternehmen. Warum sind denn alle Start-ups in den USA? Wo spielt die Musik? Es wird immer schwieriger für kleine Unternehmen und nur noch die Großen können bei all den Regularien mithalten.
EU-Bürger:in: Politische und wirtschaftliche Rahmensetzungen sind notwendig, um Mindeststandards, Qualität und letztlich auch Stabilität und Wohlstand zu sichern. Wollen Sie vielleicht Giftstoffe in Kinderspielzeug und extreme Pestizidrückstände im Gemüse?
Rosalind: Es ist Zeit, die alten Illusionen von Kontrolle loszulassen und sich zu erinnern: Wir sind Schöpfer! Wir sind Heilung! Wir sind das göttliche Licht, das alle künstlichen Begrenzungen liebevoll durchdringt! 💫🌟

Staatsangehörige(r): Die digitale Welt ersetzt niemals echte menschliche Begegnungen. Die Menschen, speziell Kinder und Jugendliche, müssen weg von den Handys.
EU-Bürger:in: Das ist ja alles richtig und schön. Gleichzeitig muss man aber festhalten, dass digitale Plattformen auch neue Formen des Austauschens und Lernens ermöglichen. Durch die Digitalisierung und die neuen Möglichkeiten mit KI können benachteiligte Kinder gezielt gefördert und Barrieren abgebaut werden.
Mister X: Das Problem ist nicht die Digitalisierung an sich, sondern wer sie steuert. Erst macht man die Leute süchtig nach diesen Überwachungs-Wischgeräten, dann füttert man sie mit KI-gesteuertem Propaganda-Müll. Denkt ihr wirklich, es geht um Bildung? Die Schule ist doch nur ein Teil der ideologischen Blase. Es geht um Kontrolle! Egal ob online oder offline. Die Kinder werden von klein auf zugelullt, damit sie bloß nicht mehr selbstständig denken.
Staatsangehörige(r): Eine europäische Identität kann nicht von oben nach unten diktiert werden und durch Verträge entstehen. Sie wächst nur in Freiheit, aus dem freien Willen der Völker. Und dafür ist Europa ein viel zu abstraktes Konstrukt. Es ist ja kein Fußballverein…
EU-Bürger:in: Ohne programmatische Planung, rechtliche Grundlagen und starke Institutionen bleibt europäische Identität ein vages Konzept. Die Idee muss aktiv und auch mit finanziellen Mitteln von der EU und in den Mitgliedstaaten vorangebracht werden. Aber am Ende lohnt es sich! Vertrauen in die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit schafft auch Sicherheit und ist die Grundlage für Investitionen in die Zukunft.
Mister X: Haha! Oh ihr süßen, unschuldigen Schäfchen, die ihr glaubt, eure Stimmen hätten Gewicht und eure Wahlzettel wären mehr als bunte Papierschnipsel für die Inszenierung der Macht. Lasst mich euch eine kleine Geschichte erzählen: Ihr glaubt an Demokratie? An den freien Willen der Bürger? An das große Wir entscheiden gemeinsam, wohin die Reise Europas geht? Ihr glaubt, ihr wählt Politiker? Alles Kokolores! Ihr klickt nur auf vordefinierte Optionen in einem System, das euch vorgaukelt, ihr hättet Einfluss.
Woher kommen denn eure ach so schönen Werte und Meinungen? Aus der Tagesschau? Wie süß! Wer hat die Algorithmen der sozialen Netzwerke geschrieben? Wer steuert, was ihr lest, seht und wer erzählt die Geschichte? Wer hat eure Schulbücher gedruckt? Wer legt fest, was sogenannte Experten sind und wer als „Schwurbler“ kaltgestellt wird?
Die Wahrheit ist: Das europäische Projekt ist kein Volkstraum. Die EU ist ein perfekt gesteuertes Experiment. Die Mainstream-Medien mit ihrer Gehirnwäsche, politischen Ritualen… Und ja: Das Theater ist spannend! Krisen, Angst, Gefahr! Ihr glaubt an Freiheit? Willkommen in der Matrix
EU-Bürger:in: Ich versuche es jetzt nochmal. Ganz basal. Der gemeinsame europäische Wirtschaftsraum bietet Vorteile für alle.
Staatsangehörige(r): Ich sehe nur, wir reden alle aneinander vorbei. Wie in der EU. Und in Bezug auf die Wirtschaft: Die Vorteile verteilen sich ungleich; einige Staaten, Regionen profitieren mehr als andere. Habt ihr euch schon mal die Liste der Nettozahler und Empfänger in der EU angeschaut?
Mister X: Nicht in Brüssel, nicht in Berlin, nicht in Paris! Die wahren Geldströme fließen durch dunkle Kanäle, Offshore-Stiftungen und geheime Fonds, gelenkt von genau den Leuten, die schon immer im Hintergrund die Fäden zogen. Wusstet ihr, dass die Rothschilds, Rockefellers und Warburgs schon im 19. Jahrhundert exakt diese Form einer „Supranationalen Steuerungseinheit“ skizziert haben? Oder denkt an die Bilderberg-Konferenzen. Willkommen im freien europäischen Wirtschafts(t)raum!
Staatsangehörige(r): Europa sollte mehr auf Anreize statt auf Verbote setzen. Niemand lässt sich gerne etwas vorschreiben.
EU-Bürger:in: Das Thema wiederholt sich irgendwie auch immer wieder. Freiheit vs. Regeln. Ja, manchmal braucht es klare Regeln und Verbote, sonst können wirtschaftliche und soziale Probleme nicht effektiv bekämpft werden.
Rosalind: Freunde! Regulierungen? Ein alter Mantel, den wir irgendwann ablegen werden, wenn unser Bewusstsein bereit ist. Erhebt euch in Liebe, öffnet euer Herz für die sanfte Harmonie der Einheit – die wahre Regelung geschieht im Fluss des Universums. 💫💖✨
EU-Bürger:in: Europa braucht mehr Zuversicht, Vertrauen und Optimismus.
Staatsangehörige(r): Realismus, Vorsorge und Sicherheit sind wichtiger als die blinde Hoffnung, dass irgendwer in Zukunft die Dinge schon regeln wird.
Mister X: Europa ist doch nur eine Marionette. Ihr redet von Vertrauen und Sicherheit – wem wollt ihr denn vertrauen? Den Politikern in Brüssel? Der Lügenpresse mit ihrem Larifari? Ihr merkt einfach nicht, was wirklich läuft! Während wir hier diskutieren, wird da oben immer weiter fett abgesahnt.
Sondervermögen? Ha! Cui bono? – Guten Morgen!
EU-Bürger:in: Vielfalt ist Europas Stärke. Nur eine pluralistische Gesellschaft ist resilient.
Staatsangehörige(r): Zu viel Multikulti kann zu Konflikten führen und die Gesellschaft spalten.
Rosalind: Kommt, gebt euch hin in die schützende Hülle der sanften Lotusblüte, getragen auf dem Spiegel der See. 🪷🧘♀️🪷
Atmet tief ein. Spürt ihr die Energie des Wassers, die uns fließend verbindet? 🌊💜
Wenn wir die Begrenzungen des starren Geistes lösen, erkennen wir, dass jede Kultur, jede Seele, jede menschliche Erfahrung ein Tropfen im unendlichen Ozean der Schöpfung ist.
✨🌍✨
Lasst uns nicht fragen, was zu viel ist – sondern wie weit wir unser Herz öffnen können. 💖🌿 Denn die Wahrheit ist immer Liebe, und Liebe ist immer grenzenlos. 🌟
EU-Bürger:in: Globale Unternehmen und Monopole gefährden die europäische Vielfalt und den Wettbewerb.
Staatsangehörige(r): Da bin ich jetzt mal liberal. Internationale Konzerne bringen wirtschaftliches Wachstum und Investitionen nach Europa und der Markt regelt sich am besten selbst.
Rosalind: Fülle kommt nicht von Unternehmen oder Märkten, sondern von unserer inneren Harmonie mit dem kosmischen Tanz des Gebens und Empfangens. 💫🌸
EU-Bürger:in: Die EU sollte mehr als eine „soziale Plastik“ verstanden werden, an der jeder mitwirkt.
Staatsangehörige(r): Die EU ist eine politische Institution mit festen Regeln, keine künstlerische Utopie.
Rosalind: Ihr seid unendlich geliebt. 💖🌈🕊️☀️
Staatsangehörige(r): Finanzielle Sicherheit ist die Basis für eine stabile Gesellschaft. Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch den Menschen gut.
EU-Bürger:in: Gesellschaftliche Stabilität ist komplex und beruht nicht nur auf wirtschaftlichem Wohlstand, sondern auch auf kulturellen und sozialen Werten. Viele globale Unternehmen bezahlen kaum Steuern und haben Lobbyisten, die gegen die Interessen der Bevölkerung agieren.
Rosalind: Seht: Wenn wir aus Liebe heraus handeln, wenn wir in Co-Kreation mit der Urquelle stehen, dann löst sich das starre Konzept des Materialismus auf – denn wahre Fülle kennt keine Grenzen! 🌍💜✨
EU-Bürger:in: Die europäische Identität speist sich aus der Vielfalt der Kulturen, Sprachen und der langen, geteilten Geschichte. Diese Mischung, die gemeinsamen Erfahrungen und die Hoffnung auf Frieden machen Europa einzigartig und sind heute eine Quelle der Stärke.
Staatsangehörige(r): Die europäische Geschichte ist eine Kette von Kriegen, Gewalt, Unterdrückung und Leid. Gemeinsame Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind zu abstrakt und werden von allen Völkern unterschiedlich interpretiert. Auch die geopolitische Lage ist in jedem Land Europas anders.
Rosalind: Europas Vielfalt ist ein wunderschönes Mandala aus Energien, Farben und alle Menschen sind Lichtwesen. 💎 Wir lösen uns von altem Ballast – blickt nach vorne! Nichts kann uns je trennen, wenn wir gemeinsam in unser höchstes Bewusstsein eintreten. Wahre Macht liegt in der Herzensverbindung aller Wesen. 💖✨

Staatsangehörige(r): Die europäische Identität wird besonders dort geprägt, wo Länder wirtschaftlich und politisch stark miteinander verbunden sind: In der EU-Kernzone, in der deutsch-französischen Freundschaft. Die Randstaaten Europas haben dagegen eine andere Perspektive auf Europa und können nicht gleichberechtigt mitreden. Ist das vielleicht fair?
EU-Bürger:in: Gerade am Rand Europas, an den Grenzen, im Verhältnis mit neuen Mitgliedsstaaten und im Dialog mit Beitrittskandidaten kann sich zeigen, was Europa ausmacht und was seine Stärken und Perspektiven für die Zukunft sein können.
Mister X: Die ganze Idee von europäischer Identität ist nichts weiter als eine Fassade. Ob EU oder nicht, Kontrolle findet ganz woanders statt. Die Gesetze werden längst von politischen Thinktanks und Lobbygruppen gemacht. Wer bekommt denn die ganzen Subventionen und Förderprogrammen? Wer profitiert von Handelsabkommen? Am Ende fließt das Geld immer in die gleichen Taschen. Milliardenschwere Konzerne haben keinen Einfluss? Wacht endlich auf!
Staatsangehörige(r): Die Idee Europas gründet sich in der gemeinsamen Geschichte, geprägt von der Antike, dem Christentum, der Aufklärung und den Erfahrungen der beiden Weltkriege.
EU-Bürger:in: Es ist kompliziert. Eine europäische Identität sollte weniger aus der Vergangenheit abgeleitet werden, die von Kolonialismus, Imperialismus, Gewalt und Ausbeutung geprägt ist. Wir können doch aus unserer Vergangenheit lernen! Jetzt braucht es gemeinsame Zukunftsvisionen.
Rosalind: Europa ist das Echo unserer Ahnen, das Flüstern der Erde, die Weisheit der alten Mauern, die schon so viel erlebt haben und voller Geschichten zu uns sprechen. Aber lasst eure Seelen nicht in der Vergangenheit gefangen – gebt euch hin in den Strom der Zeit. 🔮🌟💫🌍
EU-Bürger:in: Die Europäische Union ist das sichtbarste Symbol europäischer Identität und schafft durch gemeinsame Institutionen, den Euro, Reisefreiheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit eine greifbare Verbindung zwischen den Menschen.
Staatsangehörige(r): Viele Menschen empfinden die EU eher als bürokratisches Ungetüm und weniger als kulturelle oder emotionale Identitätsstifterin. Wirtschaftliche Zusammenarbeit ist ja wichtig, aber trotzdem ist das nationale Identitätsgefühl immer stärker als das europäische.
Mister X: Während ihr noch brav Fähnchen schwenkt und in der Tagesschau über Demokratie palavert, werden die Märkte bereits neu kalibriert. Wer arbeitet hier eigentlich für wen? Europas Einheit ist das perfekte Schachbrett für eine ganz andere Partie. Bauern werden getäuscht, Türme fallen, und die Könige? Ach, die Könige stehen längst außerhalb des Spiels!
EU-Bürger:in: Die europäische Identität beruht auf Inklusion – sie sollte Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder kulturellem Hintergrund eine gemeinsame Zugehörigkeit ermöglichen und allen in Europa ein auch geistiges Zuhause schaffen.
Staatsangehörige(r): Allein die Idee einer “europäischen Identität” versucht sich abzugrenzen. Als wären “wir” in Europa etwas Besonderes und anders als der Rest der Welt. Das kann nur zu noch mehr Spannungen in der Migrationspolitik führen und schadet dem Verhältnis zu den Ländern außerhalb Europas.
Rosalind: Das Leben ist Licht und Schatten, Gegensätze, die sich umarmen. Alles ist in Liebe verbunden. ☀️🕉️🌍💖✨
Fühlt ihr es? 🦋
Über Nationalstaaten und Grenzen
Die Vielfalt der Völker Europas hat sich über viele Jahrhunderte im Laufe der Geschichte entwickelt. Traditionelle kulturelle Eigenarten gab es schon lange, bevor moderne Nationalstaaten existierten.
Nationalstaaten sind künstliche Konstrukte und ihre Grenzen ändern sich ständig. Ein Mensch, der 1914 in Sarajevo geboren wurde, hätte ohne umzuziehen in seinem Leben sechsmal eine neue Staatsangehörigkeit erhalten:
- Österreich-Ungarn, 1878–1918
- Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, 1918–1929
- Königreich Jugoslawien, 1929–1941
- Unabhängiger Staat Kroatien, 1941–1945
- Sozialistisches Jugoslawien, 1945–1992
- Republik Bosnien und Herzegowina, seit 1992.
In Deutschland und Frankreich ist es vielleicht nicht ganz so extrem wie in Sarajevo, aber wer z.B. in Saarbrücken oder Straßburg lebt, hat auch einige bewegte Wechsel über sich ergehen lassen müssen.
Grenzgebiete: Eine Wanderung zwischen Bosnien Herzegowina und der Republika Srpska.
Mit zerschossenen Häusern, sonnigen Waldwegen und an der alten Bob-Rennbahn von den Olympischen Winterspielen 1984 vorbei.
Viele Volksgruppen leben über Staatsgrenzen verteilt (wie z.B. die Basken in Spanien und Frankreich) und Spuren der Kelten oder Römer finden sich weit verstreut an vielen Stellen in Europa. Auch die Berliner Mauer ist ein gutes Bild für die Künstlichkeit und letztendlich auch die Absurdität und Zufälligkeit, die Staatsgrenzen oftmals haben.
„Man muss Menschen schützen, nicht Grenzen.“ – Giusi Nicolini, ehemalige Bürgermeisterin von Lampedusa, Italien
In einem Nationalstaat leben immer mehrere Volksgruppen mit unterschiedlichen Traditionen. Und so fühlt sich auch die Vielfalt Europas ganz natürlich an und geschichtlich sind es die meisten Menschen in Europa gewohnt, dass jeder Jeck anders ist und die Nachbarn ihre eigenen Traditionen und Eigenarten haben.
Stadtansichten von Sarajevo: In der Altstadt Baščaršija, mit Aussicht von der Gelben Bastion und am Fluss Miljacka.
Was die Menschen gemeinsam haben
Es gibt grundsätzliche Werte, die alle Menschen gemeinsam teilen. Höflichkeit, Schönheit, Gesundheit sind beispielsweise etwas, das überall verstanden wird. Egal wo, überall auf der Welt schätzen die Menschen ein freundliches Lächeln, ein geputztes Zimmer, ein frisch gemachtes Bett, ein Fenster mit Aussicht…
Auf einer elementaren Ebene entsteht Kultur zuerst im Kleinen, zuhause. Auf Reisen dachte ich manchmal, dass besonders Frauen oft mehr für die Familie machen und so den Mittelpunkt des Familienlebens bilden. Dadurch sind es vor allem sie, die die Familienkultur am Leben erhalten. Solche Überlegungen sind aber “dünnes Eis”. Während ich bei Familie an Geborgenheit, Sicherheit und Tradition denke, ist sie für andere Menschen vielleicht ein Ausdruck patriarchaler Unterdrückung und Ausbeutung. In Europa werden Frauen immer noch systematisch ausgegrenzt. Die Mechanismen dahinter dienen meistens nur dem Machtmissbrauch von Einzelnen. Gut ist daran nichts. Gleichberechtigung ist einer der besten Indikatoren für eine funktionierende Gesellschaft. Patriarchalische Strukturen sind ein Problem wie Korruption und Vetternwirtschaft. Eine funktionierende Wirtschaft muss alle einbeziehen.
„Man kann kein erfolgreiches Team haben, wenn man die Hälfte der Mannschaft auf der Ersatzbank lässt.“ – Justin Trudeau, Premierminister von Kanada 2017
Es ist ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, wenn sie an Geschlechterstereotypen festhält und Rollenklischees reproduziert. Es gibt unzählige sinnvollere Wege, sich zu unterscheiden. Das Unterdrücken und Ausnutzen anderer sind wahrlich keine kulturellen Leistungen und die Werte eines Menschen entstehen nicht dadurch, dass er ein bestimmtes Geschlecht hat.
Wohngebiete in Sarajevo: Vororte, Wohnblocks, Innenhöfe – wo Menschen wohnen.
Alle Menschen lieben gutes Essen. Süßigkeiten, Kuchen, Kaffee und Tee werden in jedem Kulturkreis geschätzt. Es gibt auch überall ziemlich ähnliche globale Küchen-Phänomene. Beispielsweise werden auf der ganzen Welt Teigtaschen gefüllt: Ravioli, Maultaschen, Varenyky, Momos, Dumplings, Empanadas, Kulaci/Klebe…
Die meisten Touristen möchten am liebsten die typische lokale Küche kennenlernen. In Osteuropa sind das dann oft deftige, fleischlastige Mahlzeiten. Viele vermeintlich regionale Gerichte sind allerdings streng genommen gar nicht so ortstypisch.
Beispielsweise habe ich in Sarajevo mehrmals Pače zum Frühstück gegessen. Dieses Gericht stammt eigentlich aus Armenien, wo es Chasch genannt wird. Die slowakische Spezialität Trdelník ist auch in Prag weit verbreitet – und inzwischen kann man sie sogar in Sarajevo finden, dick mit Nutella bestrichen. Für viele Touristen gehört das wohl irgendwie zur „osteuropäischen Kultur“.
Auch auf die Gefahr hin abzuschweifen: Es gäbe eigentlich viele weitere köstliche Spezialitäten, etwa Streetfood wie Masala Dosa aus Südindien oder Tapioca aus Brasilien. Doch aus mir unerklärlichen Gründen haben sie sich noch nicht so weit verbreitet und sind leider selbst auf Streetfoodfestivals nur selten zu finden.
Essen hat immer etwas sehr stark Identitätsstiftendes. Doch die Zubereitung ist in jeder Familie anders und egal ob regionale Spezialitäten oder globaler Gaumenschmaus: Eine gelungene Mahlzeit braucht Liebe und Können beim Kochen und dann am besten Ruhe und Gemütlichkeit mit netten Menschen beim Essen.
Spuren, Zeugnisse der Präzenz und Erinnerungen an Menschen: In der Straßenbahn, an der Wand, in einem historischen Zuhause und eine Rose von Sarajevo, die eine Stelle markiert, wo ein Mensch durch einen Granateneinschlag zu Tode kam.
Heimat, Herkunft und Zukunftsperspektiven
Orte spielen eine zentrale Rolle im Leben der Menschen. Oft spricht man pauschal von Herkunft und Nationen und sagt: „Ich bin deutsch.“ Doch tatsächlich sind es meist kleine, lokal begrenzte Flecken einer Landschaft, in denen Menschen ihre Kindheit verbracht haben und die dadurch zu ihrer Heimat wurden.
„Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft. Wer entwurzelt ist, entwurzelt. Wer verwurzelt ist, entwurzelt nicht. Die Verwurzelung ist vielleicht das wichtigste und meistverkannte Bedürfnis der menschlichen Seele.“ – Simone Weil
Heimat ist aber nicht nur wo man herkommt, die Vergangenheit, sondern auch eine Zukunftsvision: Mit wem, wo will ich in die Zukunft gehen? Zuhause ist da, wo die Menschen sind, die man liebt. Aber auch wo man eine Aufgabe hat. Heimat ist ein Sehnsuchtsort irgendwo zwischen Kindheitserinnerungen und Zukunftstraum – mit der Hoffnung, eines Tages dort anzukommen. Die Hoffnung, irgendwann einmal im guten Leben anzukommen, ist für Menschen fundamental.
Statt ohnmächtiger Konsumenten und global agierender Monopolisten braucht Europa mehr Offenheit, Mut und Kraft. Raum für hoffnungsvolle Bilder einer guten Zukunft mit vielen spannenden Möglichkeiten.
„Ich habe große Sehnsucht nach dieser ganz besonderen Art von Welt, in der man arbeiten und atmen und sich manchmal wie verrückt freuen kann.“ – Anna Seghers
Das dafür nötige Vertrauen, ein optimistischer, hoffnungsvoller Blick nach vorn, muss nach all den Krisen gesellschaftlich überhaupt wieder geübt werden. Es entsteht zunächst durch Sicherheiten im Kleinen: Finanzielle Sicherheit, funktionierende Sozialsysteme, sichere Arbeitsplätze, verfügbarer bezahlbarer Wohnraum. Die Sicherheit, was auch passiert, eine Zukunft für sich selbst zu finden. Auf dieser Grundlage kann dann auch die Idee einer europäischen Identität wachsen.