In meinem Beitrag über Kunstmarketing sammle ich allgemeine Tipps und Ideen, wie Kunstschaffende mit dem Thema Marketing umgehen können. Man kann meinem Marketingkonzept jedoch vorwerfen, es wäre zu verträumt. Schließlich frage ich ganz zentral am Anfang: “Was wäre das Beste, was mir und meiner Kunst passieren könnte?“
Künstlerinnen und Künstler schaffen ihre Werke und hoffen dann, diese zu verkaufen. Ein Unternehmen würde es anders machen, viel zielorientierter. Es würde nicht einfach drauflos produzieren und dann versuchen, seine geschaffenen Produkte zu Geld zu machen. Vor der Produktion würde man erst versuchen, mehr über seine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse zu erfahren. Und anschließend entsprechende Produkte entwickeln.
Diese Möglichkeit der „marktorientierten Kunstproduktion“ möchte ich an manchen Stellen auch nicht ohne leichte Ironie aus Künstlersicht beleuchten. Indem ich teilweise überspitzt und schablonenhaft Zielgruppen beschreibe und Kunst als Produkt darstelle, möchte ich zeigen, dass Marketing kein Selbstzweck ist.
So manches schillernde Phänomen auf dem Kunstmarkt wirft Fragen auf. Wie steht es um die Authentizität und Integrität der künstlerischen Arbeit? Wird Kunst lediglich als marktorientiertes Produkt geschaffen, das auf Basis von Marktanalysen und Trendforschungen entwickelt wird?
Dieser Beitrag will versuchen, die Zielgruppe von zeitgenössischer Kunst und ihre spezifischen Präferenzen zu erforschen. Anhand der gewonnenen Informationen werden wir dann auf künstlerische Produkte eingehen und schauen, wie man sie am besten auf den Markt bringt.
Kunstschaffende müssen sich von der Masse abheben, um gesehen zu werden. Dieser Druck schafft aber auf Dauer auch große Probleme. Es entstehen immer weniger “echte” Kunstwerke. Stattdessen sehen wir immer mehr künstlerische Marken und spezifische Designs. Formelhaftes Arbeiten ist in meinen Augen Dekoration und solche Kunst bleibt ohne gesellschaftliche Bedeutung. Zwei herrliche Bücher, die man in diesem Zusammenhang lesen kann, wären: “Kann ich das auch? 50 Fragen an die Kunst” von Kolja Reichert und “Kunst hassen: Eine enttäuschte Liebe” von Nicole Zepter.
Mini-Marketingstrategie für Eilige. To-do-Liste:
1. Ziele setzen:
Definiere SMART-Ziele für deine künstlerische Karriere. Überlege, was für dich und deine Kunst am besten ist.
Die Abkürzung „SMART“ steht übersetzt im Deutschen für:
S – Spezifisch
M – Messbar
A – Attraktiv
R – Realistisch
T – Terminiert
2. Zielgruppe verstehen:
Identifiziere potenzielle Galerien, Sammler oder deine spezielle Zielgruppe. Wo und an wen möchtest du deine Kunstwerke verkaufen? Verstehe ihre Bedürfnisse und Interessen.
3. Dein Produkt, Instrumente und Aktivitäten auswählen:
Entscheide dich für Kunstwerke und Angebote, die deine künstlerische Integrität bewahren. Denke nicht nur an Verkäufe, sondern berücksichtige auch Ausstellungen, Kunstpreise und Stipendien als Ziele.
4. Maßnahmen planen:
Schaffe Inhalte und erzähle Geschichten zu deiner Kunst (Storytelling und Kontextualisierung). Nutze soziale Medien und digitales Marketing, arbeite mit lokaler Presse zusammen und baue Partnerschaften und Kooperationen auf.
5. Erfolg bewerten:
Verfolge Verkaufszahlen und sammle Feedback. Prüfe, was gut funktioniert hat und identifiziere Bereiche zur Verbesserung für zukünftige Aktivitäten. Passe deine Strategie an.