Mit diesem Rundgang durch Venedig möchte ich einen kurzen Gesamteinblick in die Stadt geben, ab und zu kleine „Stärkungsmöglichkeiten“ bieten und neben dem „normalen“ Touristenprogramm auf einige ausgewählte Besonderheiten aufmerksam machen:
Inzwischen ein echter Klassiker auf meiner Website: Der Stadtrundgang durch Venedig.
Wer möchte, kann parallel zum Rundgang der Route mit Google Maps folgen. Unter diesem Link wäre meine Karte dazu: Google Karte Rundgang durch Venedig
Um den ungetrübten Ablauf des Rundganges zu gewährleisten, sollte Folgendes beachtet werden:
- Der Rundgang dauert einen ganzen Tag lang. Er lässt sich jedoch auch gut in einzelne Spaziergänge aufteilen. Der Weg von der Frarikirche bis zur Salutekirche ist am schönsten nachmittags.
- Da man sich in Venedig meistens in einer künstlerisch geprägten Atmosphäre bewegt, sollte man dem Stilempfinden der Venezianer durch geschmackvolle Kleidung und freundliches Benehmen entgegenkommen. Bequeme Schuhe sind jedoch unerlässlich.
- Neben diesem Rundgang möchte ich alle ermuntern, Venedig auf eigene Faust zu entdecken. Schöne Ziele solcher Streifzüge könnten beispielsweise an die Peripherie der Stadt führen. Eine eher kurze Tour würde vom Bahnhof über das Ghetto und bis ins hinterste Cannaregio zur Chiesa Madonna dell’Orto führen. Einen ganzen Tag kann man schließlich in Castello verbringen. Hier wäre ein mögliches Ziel, über die Via Garibaldi bis auf die kleine Insel San Pietro di Castello vorzudringen.
Als Hilfe durch das Labyrinth Venedigs mag vielleicht dieses kurze Glossar dienen:
Calle – Gasse
Campo – Platz
Campiello – Kleiner Platz
Rio terra – Eine Strasse über einen zugeschütteten Kanal
Sotoportego – Hausunterführung als Teil einer Gasse
Salizzada – Hauptstrasse eines Stadtteils
Los geht es unter dem Uhrenturm auf dem Markusplatz.
Der Uhrenturm ist für seine Zeit ein technisches Meisterwerk mit vielen einzigartigen Funktionen. Wer mehr Zeit hat, kann ihn auch im Rahmen einer Führung besichtigen, was sich allein wegen der fantastischen Aussicht sehr lohnt. Termine, Karten und Infos dazu gibt es im Museo Correr, dem Städtischen Museum von Venedig gerade auf der anderen Seite des Markusplatzes.
Einen einfachen Espresso, Caffè Lungo oder Cappuccino für den Start findet man auf dem Markusplatz in der American Bar. Richtig stilvoll und oft mit Livemusik wäre es im Caffé Florian, in Italiens ältestem Kaffeehaus unter den Arkaden schräg gegenüber.
Den Markusplatz verlassen wir nun mit gewandten Schritten quer durch die Menschenmenge in Richtung Wasser. Ist die Insel San Giorgio mit gleichnamiger Palladiokirche und Turm vor uns, geht es nach links weiter, das Ufer entlang und über zwei Brücken. Von der ersten dieser Brücken sieht man links die „Seufzerbrücke“.
Nach der zweiten Brücke geht es vor dem kleinen Tabak & Souvenirgeschäft vom Wasser weg, nach links in den Sotoportego S. Zaccaria. Nach wenigen Schritten geradeaus steht am Campo San Zaccaria rechts die Kirche, nach welcher der Platz seinen Namen bekommen hat: San Zaccaria. In der Kirche ist auf der linken Seite das vielleicht schönste Renaissance-Gemälde überhaupt, die „Sacra Conversazione“ des berühmten venezianischen Malers Giovanni Bellini. Es gibt auch eine sehenswerte romanische Krypta.
Aus der Kirche immer geradeaus verlassen wir den Platz, gehen durch den Backsteinbogen, überqueren den Campo San Provolo und steigen über die Brücke, hinter welcher sich links die Trattoria Rivetta befindet. Den Hunger verkneift man sich aber noch kurz und geht lieber in die grüne Eckbar am Campo San Filippo (Bar Verde), wo es einen guten Cappuccino mit großer Milchmütze gibt. Auch einige Tramezzini (Sandwiches) sind empfehlenswert. Zu beachten ist allerdings, dass sich die Preise (wie fast immer in Venedig) deutlich erhöhen, wenn man nicht an der Bar bleibt und sich an einen der Tische setzt.
Frisch gestärkt, geht es über den Platz weiter, rechts, nach der Apotheke in die Calle Rimpeto la Sacrestia. Die zweite links gehe man nun durch die Calle a Fianco la Chiesa und gerät dann auf den Campiello novo San Giovanni in Oleo, wo links eine Barokkirche ist, in welcher manchmal Ausstellungen zu sehen sind. Am Ende des Platzes führt unser Weg rechts durch eine dunkle Unterführung, nach deren Verlauf man an einem etwas finsteren Kanal entlang kommt. Bemerkenswert ist, dass hier jeder Hauseingang eine eigene Brücke hat und ich frage mich immer, ob der große Blumenstrauß im Hotel Ca‘ Dei Conti wirklich echt ist…
Am Ende der Fondamenta Rimedio kommt nach der Brücke rechts der Campiello Querini Stampalia. Die Bibliothek Querini Stampalia ist im früheren Wohnhaus der bekannten Familie und hat eine öffentlich zugängliche Sammlung wissenschaftlicher Werke.
Hat man das Plätzchen schräg nach links hinter sich gebracht, kommt der Campo S.M. Formosa. Der Platz ist gemütlich zum sitzen und in den wärmeren Monaten lädt er dazu ein, draußen einen „Spritz“ oder Cappuccino zu trinken.
Der Rundgang geht weiter in die geschäftige Calle Longa S. Maria Formosa, direkt neben dem Hotel Scandinavia. Kurz vor dem Ende dieser Gasse ist links die Libreria Acqua Alta, wo man alte und neue Bücher, Postkarten und Andenken kaufen kann.
Ein paar Schritte zurück, vor der Bücherei, geht die sehr enge Calle Bragadin o del Pinelli ab. Durch diese schmale Gasse hindurch kommt man auf die Eisenbrücke Ponte dei Conzafelzi. Hier ist ein guter Blick über die Kanäle und auf den Palazzo Tetta, der fast vollständig von Wasser umgeben scheint. Über die Brücke und an der Fondamenta dei Felzi rechts kommt man schließlich immer geradeaus direkt auf den schönen großen Campo San Giovanni e Paolo.
Die große gotische Backstein-Basilika Santi Giovanni e Paolo (venezianisch Zanipolo) ist von innen fast noch mächtiger, als sie von außen aussieht. Es sind hier mehrere Dogengrabmäler und Plastiken zu finden. An sonnigen Tagen entstehen durch die bunten Glasfenster oft farbige Muster auf dem Kirchenboden.
Mitten auf dem Campo San Giovanni e Paolo steht ein protziges Reiterstandbild. Hier wird an den Söldnerführer Bartolomeo Colleoni erinnert, der nach dem Tod 1484 sein ganzes Vermögen (fast eine halbe Millionen Dukaten) dem Staat Venedig vermachte, der das Geld auch gerne annehmen wollte. Als Bedingung forderte Colleoni allerdings, dass ihm „auf der Piazza vor San Marco“ eine Statue errichtet wird. Die typisch venezianische Lösung war, dass man schließlich, um das Geld zu bekommen, die Statue zwar in Auftrag gab, sie dann aber auf dem Platz vor der „Scuola di San Marco“ aufstellte, da man sich den Anblick Colleonis auf dem Markusplatz lieber ersparen wollte.
Hinter dem dreidimensional anmutenden Renaissance-Wandschmuck an der Fassade der Scuola di San Marco ist schon seit Längerem das städtische Krankenhaus. Auch ohne körperliche Leiden kann man eintreten und die frisch restaurierte Eingangshalle beäugen. Im ersten Stock ist die „Sala Capitolare“ mit einer fantastischen Decke und ein kleines Museum über die Geschichte der Medizin.
Die Konditorei Rosa Salva direkt am Platz ist für ihre Köstlichkeiten in ganz Venedig berühmt. Es gibt ausgezeichnete Süßigkeiten und guten Espresso, wer eine Stärkung braucht.
Der Rundgang führt links am Ende des Platzes ein bisschen am Kanal entlang und dann über die Brücke in die Calle de le Erbe. Hier findet sich oben an der Hauswand eine kleine Überraschung.
Das Schild „Ultimo Numero del Sestier de Cannaregio“. Venedig ist nicht wie andere Städte in Stadtviertel gegliedert sondern in Sechstel, die sogenannten „Sestieri“: San Marco, Castello, Cannaregio, Santa Croce, San Polo und Dorsoduro. Innerhalb dieser Stadtsechstel wurden zu Napoleons Zeiten alle Häuser durchnummeriert. Man sollte aber nicht denken, dass man eine normale, moderne, sachliche Reihenfolge findet. Es kann zum Beispiel passieren, dass eine Hausnummer auf einem Fenster steht, wahrscheinlich war dort früher einmal eine Tür. Auch wenn es für die Post funktioniert: Suchen Sie nie eine Adresse nach der Hausnummer! Die einzelnen Calle, Fondamente, Viale etc. haben eigene Namen, welche meistens auf Geschehnisse, Berufe oder Persönlichkeiten zurückzuführen sind. Fast immer steht der Name der Gasse am Anfang oben an einer Hauswand in venezianischem Dialekt, sodass kein Grund zur Verblüffung vorliegt, wenn man in seinem Stadtplan eine etwas andere Bezeichnung findet. Aus dem Schild ist also ersichtlich, dass hier das Sestiere Cannaregio endet. Der Platz Zanipolo, wo wir gerade waren, liegt bereits in Castello, welches das größte Sestiere ist.
Am Ende der Calle de le Erbe kommt man über die kleine aber breite Brücke auf die Fondamenta van Axel, wo auf der rechten Seite der Palazzo Soranzo van Axel mit seiner schönen Holztüre zu sehen ist.
Anstatt nach rechts, gehen wir aber links über die Ponte del Cristo und immer weiter geradeaus bis zum Campo Santa Marina. Hier gibt es einen Supermarkt und die Pasticceria Bar Didovich, falls es einen nach Caffè lungo, Cappuccino oder feinem venezianischen Gebäck gelüstet.
Unser nächstes großes Ziel ist die Rialtobrücke. Deshalb können wir nun im Prinzip einfach immer weiter den gelben Schildern „Per Rialto“ folgen und gehen quer über den Platz nach links in die Calle del Frutariol, dann rechts durch die Calle Malvasia, bei der Osteria wieder links durch die Calle del Pistor, und über die Brücke schließlich immer geradeaus, bis wir auf den kleinen, aber sehr belebten Campo San Lio kommen.
Weiter Richtung Rialto geht es an der Apotheke vorbei durch die Calle al Ponte S. Antonio und über die Brücke. Im dunklen, engen Sotoportego de la Bissa gibt es eine meiner Meinung nach zu süße und etwas teure, aber bei vielen Touristen beliebte Eisdiele. Herzhaft wäre ein Snack nur wenige Schritte weiter durch die Calle della Bissa, im Durchgang vor dem Campo San Bartolomeo, wo man in der Rosticceria Gislon eine knusprige warme Mozzarella in Carrozza essen könnte.
Der Campo San Bartolomeo mit dem Goldonidenkmal ist direkt am Fuß der Rialtobrücke. Das ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Venedigs. Hier, mitten im alten wirtschaftlichen Zentrum Venedigs, ist immer sehr viel los. Nach einer Stärkung müssen wir uns mitten in das Gewusel und über die Rialtobrücke drängen … Geht man nach der Rialtobrücke jedoch direkt wieder rechts auf die Naranzaria und verlässt die Haupteinkaufsstraße, kann man ein wenig am Canale Grande innehalten und kommt immer weiter dem Ufer folgend, zwischen vielen Bars und Lebensmittelläden, über den Gemüsemarkt bis zur großen Halle des Fischmarkts. Vormittags kann man hier den verschiedensten Meeresbewohnern beim Krabbeln, Zucken oder Auf-dem-Eis-Liegen zusehen.
Direkt neben der Halle des Fischmarkts geht der Rundgang über die Brücke und noch ein bisschen weiter am Canale Grande entlang. Hier, von der Riva de l`Ogio ist die beste Sicht auf die prächtige Fassade der Ca`d`Oro, einem der schönsten Paläste am Canale Grande. Am Ende der Riva gehen wir nach links in die Calle del Campaniel und laufen dort „sempre dritto“ immer geradeaus, bis auf den kleinen Campo San Cassan, wo man sich nach rechts wendet.
Quer über den Platz gelaufen, kommt links eine Brücke und der Sotoportego de Siora Bettina (man beachte die Schreibweise: signora = siora). Hier ist links das nicht so teure Restaurant Osteria Nono Risorto, wo man im Sommer schön draußen sitzen kann.
Nach dem Sotoportego geht es ein gutes Stück die links liegende Calle de la Regina entlang, immer weiter bis zum Ende, und rechts auf den Ramo de l`Agnella. Nach der kleinen kurzen Gasse kommt auf der linken Seite der Fondamenta de l`Agnella, dem man entlang des Kanals folgt, bis es vor der kleinen Brücke am Ende wieder links in die Calle de l`Agnella geht. Durch diese enge Gasse geht man direkt auf die berüchtigte Ponte de le Tette zu, welche früher das Zentrum des venezianischen „Rotlichtviertels“ war.
Das Gebiet Carampane um die Ponte delle Tette scheint wie aus der Stadt heraus zu fallen. Hier ist es merklich ruhiger, man befindet sich zwischen den großen Einkaufsstraßen, die zum Rialto führen und alles wirkt plötzlich still und zeitvergessen.
Zur Zeit der Renaissance ab etwa 1422 wohnten und arbeiteten hier im Gebiet Carampane vor allem Prostituierte. Auf der Ponte delle Tette, in den Fenstern der angrenzenden Häuser und am Ufer neben der Brücke durften sie ihre Brüste unverhüllt präsentieren und Freier anlocken. Generell gab es für Prostituierte in Venedig strenge Vorschriften und Auflagen. Kleidung, Schmuck, Unterkunft … Alles wurde geregelt. Versuche, die Prostitution in Venedig einzudämmen, waren vor allem in der Zeit des Karnevals jedoch nicht wirklich erfolgreich. Von den Huren dieses Gebiets zu unterscheiden, sind die Kurtisanen, welche sehr viel mehr Ansehen besaßen, wohlhabende Freier hatten und oftmals auch berühmten Malern Modell saßen.
Nach der Ponte delle Tette geht es kurz rechts am Canal entlang und dann links auf den Rio Terà de le Carampane. Durch die nächste kleine Gasse auf der rechten Seite kommt man schräg über den Campiello Albrizzi und links in die Calle Stretta. Dieser Teil von Venedig scheint wie ein Labyrinth. Hier kann man sich nun immer weiter durch den Sotoportego de la Furatoa entlang des verwunschenen Rio de San Aponal, über die Brücke und dann rechts durch die kleinen Gassen bis zum Campo San Polo schlängeln.
Der Campo San Polo ist der zweitgrößte Platz in Venedig. Hier gibt es einen Brunnen, um Trinkwasser aufzufüllen, oft spielen Kinder und man kann schön auf den Bänken ausruhen und die Leute und Tauben betrachten.
Über den Platz geht es links hinter der Kirche auf die geschäftige Salizada S. Polo, der wir immer weiter geradeaus über die Ponte San Polo und bis in die Calle dei Saoneri folgen. Hier ist nach wenigen Metern rechts der kleine unscheinbare Sottoportego del Luganegher, durch den man gerade, über den Corte und dann links auf dem Rio Terà bis zur Frari Kirche gehen kann.
Die Frarikirche ist wirklich besonders sehenswert. Das Triptychon von Bellini in der hinteren Seitenkapelle sollte man bei einer Besichtigung auf keinen Fall verpassen.
Weiter geht es an der Kirche vorbei Richtung Scuola Grande di San Rocco. Wer sich nach einer kleinen süßen Stärkung sehnt, findet in der Gelateria Millevoglie gleich hinter der Frarikirche übrigens auch ganz ausgezeichnetes Eis.
Die Scuole in Venedig sind etwa mit den mittelalterlichen Zünften oder mit den Freimaurerlogen vergleichbar. Die Mitglieder waren meistens reiche, aber nie adelige Bürger, welche entweder einer Minderheit zugehörig waren oder den selben Beruf gemeinsam hatten. Alle Scuole hatten einen Schutzpatron und eine angrenzende Kappelle. Sie widmeten sich wohltätigen Zwecken und manche unterhielten Spitäler oder Waisenhäuser. Zwischen dem 15. Und 18. Jahrhundert wurden die Scuole sehr reich. Im gegenseitigen Wettstreit um die schönsten Gebäude, engagierten sie oft sehr berühmte venezianische Baumeister und Maler. Zu Ende war es mit den Scuole nach dem Sturz der Republik.
Um den Rundgang fortzusetzen, gehen wir links neben der Scuola in die Calle Fianco de la Scuola, am Ende rechts die paar Stufen hoch unter die Säulen und links über die Brücke und durch die Calle della Scuola. Am Ende der Gasse links und dann die nächste Möglichkeit wieder rechts, kommen wir immer weiter geradeaus, bis auf den Campo San Pantalon, den man schräg nach rechts auf die Brücke zugehend überquert. Abends ist diese Brücke ein beliebter Treffpunkt und man sieht immer viele junge Leute zusammen sitzen und erzählen. Ist man über die Brücke gegangen, kommt nach wenigen Schritten der große Campo Santa Margherita.
Auf diesem bunten Platz herrscht immer viel Leben. Früher gab es hier auch einen eigenen Fischmarkt, darum ist auf dem zentralen Gebäude eine Tafel mit den Mindest-Größenangaben von verschiedenen Fischsorten. Darunter durfte man keine Fische verkaufen, was eine Art Qualitätssicherung in Venedig war. Nachdem im Januar 2020 der vorletzte Fischhändler mit 75 Jahren in Rente gegangen ist, gibt es jetzt nur noch einen einzigen Stand um Fische zu kaufen. Wenn man sieht wie allein der große Fischmarkt am Rialto in den letzten Jahren immer kleiner wurde, ist es wahrscheinlich, dass der Fischmarkt am Campo Santa Margherita auch bald nur noch Geschichte sein wird.
Umgeben ist der Campo Santa Margherita von sehr vielen Bars, Restaurants und Cafés. Das „Caffé Rosso“ mit dem roten Eingangsbereich scheint immer sehr voll und beliebt. Hier gibt es auch eine gute Auswahl mit Alternativen zum klassischen Aperol Spritz: Select, Cynar oder Campari.
Nach der Pause geht es über den Platz weiter, schräg nach links Richtung Accademia auf den Rio terra`Canal. Am Ende dieses zugeschütteten Kanals hat man von der rechts liegenden Brücke einen schönen Blick. Der Kanal scheint luftig, voller kleiner Boote und links ist sogar ein Schiff, auf dem man direkt gutes Obst und frisches Gemüse kaufen kann. Am Schiff vorbei kommen wir auf den Campo S. Barnaba, dessen Eindruck hauptsächlich von einem riesigen Gebäude mit der Aufschrift D.O.M. geprägt wird.
Nach rechts geht es quer über den Platz und durch den Sotoportego del Casin del nobin. Nach der folgenden Brücke läuft man entlang des Rio de la Toletta, wo es auch einen erfrischenden Trinkwasserbrunnen gibt. In der links liegenden Libreria alla Toletta sind oft reduzierte Bücher zu bekommen. Braucht man aber Werke speziell zu Venedig, geht man am besten in die Libreria Editrice Filippi in der Calle Paradiso bei S.M. Formosa. Am Ende des Fondamenta geht es links in Richtung Accademia.
Selbst wenn man eigentlich keinen großen Hunger verspürt, sollte man nun ernsthaft in Erwägung ziehen in der Bar alla Toletta ein paar Tramezzini zu schmausen. Sie sind wirklich ausgezeichnet, immer frisch und es gibt eine gute Auswahl.
Nach der Ponte delle Maravegie geht man nach links und kommt nach der zwangsläufigen Rechtsbiegung in die Calle Contarini Corfù.
Die Gasse verläuft schräg nach links und mündet in die Calle Gambara, durch welche man auf den Campo della Carita` kommt, direkt zu Füßen der großen Accademia-Brücke. Nur ein paar Stufen die große Accademia-Brücke hinauf gibt es einen sehr guten Blick auf den Canal Grande und die Salute Kirche, ein sehr beliebtes Fotomotiv…
In der Galerie der „Accademia“ sind in riesigen Sälen viele Bilder der alten venezianischen Künstler zu sehen. Der Rundgang geht weiter rechts an der Brücke vorbei, auf den Rio Terrà Foscarini und in der ersten Gasse links immer weiter geradeaus. Hinter der Brücke haben wir nun den Campo San Vio vor uns, auf welchem mehrere Bänke mit Blick auf den Canal Grande zum Verschnaufen einladen. Besonders mit schweren, harten Schuhen bekommt man auf dem Pflaster Venedigs rasch Rückenschmerzen.
Weiter geht es in die Calle della Chiesa. Auf der Fondamenta venier dai Leoni, welche daran anschließt, stehen oft Maler, um ihre Bilder zu verkaufen. Am Ende der Fondamenta muß man sich nach links wenden. Hier befindet sich die sehr sehenswerte Peggy-Guggenheim-Collection mit moderner Kunst.
Nach der Calle und der Brücke Ponte San Cristofolo kommt der Campiello Barbaro, der an die Rückseite des verwunschenen Palazzo Dario anschließt. Der Palazzo Dario hat eine wunderschöne Fassade, seine Geschichte ist jedoch überaus dramatisch: Fast alle Eigentümer sind durch Suizid oder Schicksalsschläge ums Leben gekommen.
Links gehen wir um die Gartenmauer des Palastes herum in die Calle und auf den Ramo Barbaro. Dann immer gerade über die Brücke und durch die Calle. Nach der Calle San Gregorio und dem kleinen Campo mit der schlichten Backsteinkirche gehen wir links in die Calle und durch den Sotoportego de`l`Abazia. Schließlich kommt nach der kleinen Holzbrücke endlich der luftige Campo della Salute direkt am Canale Grande. Hier könnte der Rundgang enden.
Santa Maria della Salute
Ist die wirklich sehenswerte Chiesa Santa Maria della Salute mit ihrem großartigen Mosaikfußboden gerade geschlossen, hat man trotzdem eine ausgezeichnete Aussicht über den Canal Grande und in Richtung San Marco.
Zurück zum Ausgangspunkt auf den Markusplatz kommt man am einfachsten mit dem Vaporetto der Linie 1, direkt am Fuß der Salute Kirche. Es gibt auch eine Traghetto-Gondel (Station: Dogana), welche aber leider nur selten fährt.
Wer noch Kraft hat und ein bisschen weiter gehen möchte, kann immer am Canal Grande bis ganz vor, um die Spitze der Dogana herum und am schönsten im Abendlicht bis zur nächsten Vaporetto Haltestelle die Zattere entlang flanieren.